Dissertationen abgeschlossen (Betreuer: Jakob Helmut Deibl)


2023


Coser Mattia

Das Böse in Gott? Ontologie des Bösen und des Leidens in der Philosophie Pareysons

Betreuer: Kurt Appel und Jakob Deibl

Die Dissertation sucht eine Auseinandersetzung mit diesem Problem durch die Analyse der philosophischen Vorschläge des wichtigsten italienischen Religionsphilosophen des 20. Jh., Luigi Pareyson. Ein Schlüssel, um die Frage nach dem Bösen heute philosophisch neu entfalten zu können, sieht Pareyson dabei einerseits in der Ausarbeitung einer Ontologie der Freiheit, die sich eng an Schelling anlehnt, und andererseits in einer Hermeneutik des Mythos. Bereits Schelling betont insbesondere durch den Gedanken einer „Vernunftekstasis“ als Übergang von der reinrationalen (metaphysischen) Philosophie in eine „positive“ (christlich-heilsgeschichtlich inspirierte) Philosophie, die sich des Mythos als genuine Sprachform bedient, dass das Problem des Bösen und des Leidens nicht reflexiv auflösbar sein kann. Diesen Gedanken fortführend betrachtet Pareyson die Hermeneutik des Mythos als einzig geeignetes philosophisches Instrument, um die Frage nach dem Bösen und dem Leid aus einer neuen Perspektive betrachten zu können.


Günther Julius

Geschichte der Persönlichkeit. Untersuchungen zur Dynamik des Religiösen und des Unbewussten bei F.W.J. von Schelling
Betreuer: Kurt Appel und Jakob Deibl

Die Dissertation versucht ausgehend von einer systematischen Analyse von Schellings „System des transzendentalen Idealismus“ den Begriff des Unbewussten auf seine religiöse Dimension hin zu interpretieren. Die Ergebnisse werden mit der „Philosophie der Kunst“, sowie „Philosophie und Religion“, der „Freiheitsschrift“, den „Stuttgarter Privatvorlesungen“ und den „Weltaltern“ vertieft und erweitert. Dieser Fortgang ermöglicht es die religiöse Dimension des Unbewussten im früheren Werk Schellings ebenso als unbewusste Dimension des Religiösen im Spätwerk zu interpretieren.


2022


Achathaler Lisa

Trust in God and an ethics of Hope: Biblical Narratives, Welte's concept of Mitvollzug, and its language-giving Effects on overwhelming experiences

Betreuer: Kurt Appel und Jakob Deibl

The aim of the thesis is to find out more about the contribution that is achieved by the notion of trust in God in order to help to constructively alter the view of unforeseeable events and continuous insecurities. Of course this does not mean that the fear of or the adversities themselves are eradicated, but what the thesis aims to show is that within the realms of vulnerability, particularly through the lens of overwhelming experiences and by drawing on the philosopher of religion Bernhard Welte, the notion of trust in God might surface by gradually changing the perspective away from fear via Mitvollzug, which might then allow for an ethics of hope to grow.


Buzingo Sylvère

Kirche des Aufbruchs. Die ekklesiologische Mystik der Freude in Evangelii Gaudium

Betreuer Kurt Appel und Jakob Deibl

Die Arbeit stellt die Frage nach der christlichen Freude in ihrer missionarischen Bedeutung. Ausgehend von Evangelii gaudium legt sie dabei innerhalb dieser Frage den Fokus auf den spezifischen Aufbruch in Richtung der Armen, denen die Frohbotschaft vorrangig gilt. Weiters analysiert die Arbeit die im Volksbrauchtum Burundis fest verankerte Hymne Impundu, um die aus dem programmatischen Dokument von Papst Franziskus gewonnenen Ekklesiologie der Freude für Burundi fruchtbar zu machen.


Deibl Marlene

Neuer Gebrauch. Agamben als Leser philosophischer und theologischer Tradition

Betreuer: Kurt Appel und Jakob Deibl

Die Dissertation stellt einen Lektüreschlüssel für die Werke Agambens bereit. Dafür zeichnet sie ein Bild Agambens als Leser der europäischen Tradition. Der Begriff des „Gebrauchs“ fungiert hier als Schlüsselbegriff. Dieser bezieht sich in befreiender Weise auf die biopolitischen Paradigmen der Moderne, die Agamben kritisiert und kann theologisch als Anregung eines neuen Gebrauchs der eigenen Tradition verstanden werden.